Lauenburg: Der romantische Blick auf die Elbe

13.10.2022

Altstadtzauber am Flussufer

Das Herz Lauenburgs schlägt im Takt der Elbe: Liegt sie ruhig in ihrem Bett, ist das Leben beschaulich und entspannt. Wird sie wörtlich mitreißend, lauert die Gefahr vor der Haustür. Die malerische Kleinstadt ist nah am Wasser gebaut. Die Gegebenheiten des Stroms prägen dank verwunschener Auen eine einzigartige Flora und Fauna und bestimmen sogar das prägnante Bild des idyllischen Ortskerns: Kleine Treppen finden sich vor den Eingängen der bunten Fachwerkhäuschen und bieten Schutz bei gestiegenem Pegel.

Lauenburg Schiffsanleger Elbe
Der Schiffsanleger in Lauenburg © Carl-Jürgen Bautsch/stock.adobe.com

Die pittoreske Altstadt ist der größte Denkmalbereich Schleswig-Holsteins. Am besten lässt sie sich bei einem gemächlichen Bummel durch die verwinkelten Gassen mit ihrem holperigen Kopfsteinpflaster bewundern. Schon von Weitem erschließt sich der Blick auf die erhabene Maria-Magdalenen-Kirche. Bereits im Jahr 1227 wurde sie als Kapelle angelegt und im Laufe der Jahrhunderte erweitert und umgebaut. Der älteste Teil des heutigen Sakralbaus stammt aus der Zeit um 1300. Besonders eindrucksvoll zeigt sich die Elbstraße: Schmuckvoll aneinandergereiht präsentiert sich die Fassadenpracht der ehemaligen Kaufmannshäuser, heimeligen Lädchen und urigen Restaurants. Halten Sie Ausschau nach dem schmalen Haus. Es ist weniger als drei Meter breit und wurde während der ausgehenden Renaissance erbaut.

Gleich in der Nachbarschaft befindet sich auch das Elbschifffahrtsmuseum. Hier erhalten Sie erhellende Antwort auf skurrile Fragen: Warum schwammen früher regelmäßig Nackedeis auf der Elbe? Kann man Arschbackenbrühe trinken? Im Gewölbekeller der Örtlichkeit lässt sich eine beachtliche Sammlung an Dampfmaschinen und Dieselmotoren bestaunen. Das eigentliche Schmuckstück der Ausstellung wartet jedoch einige Schritte entfernt. Der nahezu originale Raddampfer „Kaiser Wilhelm“ ist einer der Letzten seiner Art. Er ruht am Anleger und lädt von Ende April bis Ende September zu spannenden Ausflugsfahrten. Um den mehr als hundert Jahre alten Riesen in Bewegung zu setzen, muss der Heizer seine beschwerliche Arbeit tun und beherzt zur Kohleschaufel greifen. Unterstützung durch neugierige Gäste ist ihm dabei herzlich willkommen.

Lauenburg Altstadt
Fachwerkidylle in der Altstadt © Carl-Jürgen Bautsch/stock.adobe.com

Am Ankerplatz empfängt „Der Rufer“ die Besucher. Die Bronzeskulptur war einst als Ausdruck der Verbundenheit zwischen Schifffahrt und Lauenburg gedacht und stellte zeitgleich eine mahnende Forderung nach deutsch-deutscher Wiedervereinigung dar. „Macht uns den Strom wieder frei“ lautete das eindringliche Motto. Der anmutige Bursche dient inzwischen als beliebtes Fotomotiv und Treffpunkt, wenn sich Ausflügler zu ihren Fahrten nach Hitzacker, Bleckede oder Hamburg verabreden. Die enge Verknüpfung zwischen der Seefahrt und den Einheimischen wird am Nordufer des Hafens greifbar. Die Hitzler-Werft startete ihren Betrieb 1885. Bis heute werden vor Ort Binnenschiffe gebaut und ausgebessert. Ausführliche Führungen veranstaltet die Tourist-Information regelmäßig.

Selbstverständlich ist Lauenburg mit seiner wasserreichen Umgebung ein echtes Outdoor-Paradies, dazu tragen aber gerade auch die vielseitigen Aktivitäten auf festem Boden bei. Gleich vier Fernradwege (Elberadweg, Alte Salzstraße, Hamburg-Rügen, Iron Curtain Trail) kreuzen die Kleinstadt. Wer direkt vor der Haustür zu seiner Radtour starten möchte, findet zudem drei Rund- und vielfältige Tagesrouten, die zum Beispiel so reizvolle Ziele wie Lüneburg, Mölln oder Ratzeburg ansteuern. Per pedes locken Wanderungen und Spaziergänge durch die außergewöhnliche Auenlandschaft, in der Biber und Fischotter ihre Heimat gefunden haben. Sogar der Jacobsweg führt mit seiner „Via Scandinavica“ durch die Altstadt Lauenburgs.

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Catrin Junker